aus "Immer mehr türkische Plakate," von Daniel Schalz und Ufuk D. Ucta, Berliner Zeitung
Bei immer mehr Plakaten in der Stadt versteht man nur Bahnhof. In der Regel sind Werbe-Botschaften kurz, knackig und leicht verständlich. Doch immer häufiger verstehen Berliner bei Plakaten nur Bahnhof - egal ob Immobilien-Portal, TV-Anbieter oder Auto-Hersteller. Weil die Slogans auf Türkisch sind.
"In unserer Anfang März gestarteten Kampagne sind 15 Prozent der Plakate auf Türkisch", sagt Barbara Schmidt vom Wohnungs-Portal Immo-Welt. Allerdings werde bei der Verteilung der Poster die Bevölkerungsstruktur der Bezirke berücksichtigt. Deshalb hängen in Kreuzberg mehr türkischsprachige Plakate als etwa in Zehlendorf.
"Ethno-Marketing" nennen die Werbe-Leute das: Auf die Herkunft einer bestimmten Gruppe zugeschnittene Kampagnen. "Wir werben damit ganz gezielt für unsere Programm-Pakete mit türkischen Sendern", sagt Mariel Joyce von Kabel Deutschland. Offenbar mit Erfolg. Türken würden durchweg positiv auf das Immo-Welt-Motiv mit der jungen Kopftuch-Frau reagieren, sagt auch Barbara Schmidt.
Doch sind solche Plakate förderlich für die Integration?(weiter lesen)