aus "Ausländer rein?," die Sächsische Zeitung
Der Dresdner Kommunikationsforscher Wolfgang Donsbach ist um griffige Thesen nicht verlegen. Mit Befragungen hat er herausgefunden, dass viele Ausländer in Dresden nicht angstfrei leben. Sein Mittel dagegen: mehr Migranten sollen sich im Elbtal ansiedeln.
Das wirkt erst mal verstörend. Doch die Beschäftigung mit Donsbachs Ansatz ist lohnenswert. In Sachsens Landeshauptstadt wohnen kaum Ausländer. Ihr Anteil liegt bei knapp vier Prozent. Die wenigen, so die These des Wissenschaftlers, fallen daher auf und wirken fremd. In der Metropole London gehören Inder mit Turban zum Stadtbild. In Dresden nicht.
Anders gesagt: Vorbehalte im Alltag schwinden, wenn Fremdes zumindest ein bisschen vertraut wird. Zu Donsbachs Theorie braucht es Mut, nicht nur wegen der Sarrazin-Debatte um integrationsunwillige Muslime. Äußerungen zu Fremden und Fremdenfeindlichkeit lösen schnell Debatten aus, die zwar intensiv sind, oft aber wenig nützen.
Der Gedanke, dass Großstädten mit geringem Ausländeranteil ein Schuss mehr Internationalität guttut, ist richtig. Er besagt nicht, dass Dresden eine Nazi-Hochburg ist und massenhaften Zuzug braucht. Er besagt auch nicht, dass Fremde automatisch gut oder schlecht sind. Doch bringen sie ihre kulturelle Vielfalt ein und kapseln sich nicht ab, ist das meist eine Bereicherung für eine Gesellschaft.(more)
Der Dresdner Kommunikationsforscher Wolfgang Donsbach ist um griffige Thesen nicht verlegen. Mit Befragungen hat er herausgefunden, dass viele Ausländer in Dresden nicht angstfrei leben. Sein Mittel dagegen: mehr Migranten sollen sich im Elbtal ansiedeln.
Das wirkt erst mal verstörend. Doch die Beschäftigung mit Donsbachs Ansatz ist lohnenswert. In Sachsens Landeshauptstadt wohnen kaum Ausländer. Ihr Anteil liegt bei knapp vier Prozent. Die wenigen, so die These des Wissenschaftlers, fallen daher auf und wirken fremd. In der Metropole London gehören Inder mit Turban zum Stadtbild. In Dresden nicht.
Anders gesagt: Vorbehalte im Alltag schwinden, wenn Fremdes zumindest ein bisschen vertraut wird. Zu Donsbachs Theorie braucht es Mut, nicht nur wegen der Sarrazin-Debatte um integrationsunwillige Muslime. Äußerungen zu Fremden und Fremdenfeindlichkeit lösen schnell Debatten aus, die zwar intensiv sind, oft aber wenig nützen.
Der Gedanke, dass Großstädten mit geringem Ausländeranteil ein Schuss mehr Internationalität guttut, ist richtig. Er besagt nicht, dass Dresden eine Nazi-Hochburg ist und massenhaften Zuzug braucht. Er besagt auch nicht, dass Fremde automatisch gut oder schlecht sind. Doch bringen sie ihre kulturelle Vielfalt ein und kapseln sich nicht ab, ist das meist eine Bereicherung für eine Gesellschaft.(more)